Ganzheitliches Lernen

Dem Erziehungsziel “ganzheitliches Lernen" kommt in der pädagogischen Ausformung einer an christlich-humanen und demokratischen Werten orientierten Schule ein hoher Stellenwert zu.

Ganzheitliches Erziehen und Unterrichten stellt den Schüler / die Schülerin mit seiner Individualität in den Mittelpunkt - nicht den Stoff oder den Lehrplan. Die Schüler/Innen werden dabei als ganzheitliche Persönlichkeiten begriffen, die - mit Blick auf die christliche Anthropologie - ihre von Gott gegebenen Fähigkeiten und Fertigkeiten, Bedürfnisse, Neigungen und Interessen erkennen und entwickeln sollen. Eine Schule, die diese ganzheitliche Dimension pädagogischen Handelns wahrnimmt, ist eine schülerorientierte Schule.

Die Johannes-Schule will besonders diese Sichtweise gegenüber den Kindern berücksichtigen und bedenken. Sie unterstreicht in ihrem pädagogischen Tun das Recht des Schülers/der Schülerin, in seinem / ihrem SEIN ernst genommen zu werden. Sie erinnert damit an das biblisch-christliche Menschenbild, das die Gottebenbildlichkeit als Bestimmung des Menschen begreift. Der Mensch, verstanden als Geschöpf Gottes und Ebenbild Gottes, ermöglicht die Annahme, Wertschätzung und umfassende Förderung der ganzen Schülerpersönlichkeit und wahrt die Würde und Unantastbarkeit der Lernenden in allen pädagogischen Situationen.

In der schulpraktischen Umsetzung im Sinne einer individuellen, ganzheitlichen Entfaltung heißt dies auf einer ersten Stufe, dass den vorwiegend kognitiv orientierten Lernprozessen die sozialen und physisch-sinnlichen Prozesse der Aneignung gleichgestellt werden. Ziel ist es, durch den handelnden Umgang (handlungsorientierter Unterricht, “Praktisches Lernen") mit den Gegenständen die Schüler/Innen zu einer Erweiterung und Entfaltung möglichst aller seiner / ihrer Anlagen zu verhelfen (vgl. hierzu auch die Ausführungen unter Pkt. 1).

Es ist ferner daran gedacht, die ganzheitliche Dimension des Lernens durch verschiedenartige Gruppenaktivitäten, Feste und Feiern innerhalb der Schule und im Freizeitbereich zu ergänzen.

Darüber hinaus soll sich die Schule dem Leben in der Region bzw. dem sozialen Umfeld und insbesondere dem Leben in den Kirchengemeinden öffnen. Die Belebung der Nachbarschaft von Schule und Kirchengemeinde(n) bedeutet für uns, die Kirchengemeinde(n) stärker an der Schule und der schulischen Bildung zu beteiligen und neue Formen der Kooperation zwischen beiden zu entwickeln. Durch die Vernetzung erfährt die Schule ihrerseits in einer säkular geprägten Umgebung durch die Einbindung in das Gemeindeleben eine entscheidende Ausprägung ihres ganzheitlichen Erziehungsauftrages.